Befugnisse und Aufgaben der Mannschaftsführer

1. Vorbereitung

Vor jedem Wettkampf bemüht sich der Mannschaftsführer um die Aufstellung der Mannschaft. Gegebenenfalls muss der Mannschaftsführer einen oder mehrere Spieler nachmelden. Dies hat auf jeden Fall durch schriftliche Nachmeldung an den Spielleiter vor dem Wettkampf (es gilt das Eintreffen des Schreibens) wie folgt zu geschehen:
1. Fall - für den betreffenden Spieler ist bereits eine Spielgenehmigung vorhanden. In diesem Fall genügt die Angabe der Pass- oder BSB-Spielberechtigungsnummer und des Namens auf der Nachmeldung an den Spielleiter um den Meldevorschriften genüge zu leisten.
2. Fall - der betreffende Spieler besitzt für den meldenden Verein noch keine Spielgenehmigung. Spätestens am Tag vor dem ersten Einsatz des Spielers hat der meldende Verein für diesen Spieler eine Spielgenehmigung bei der Passstelle Oberbayern (Karl Heinz Neubauer, Bahnwiesenstr. 3a, 85604 Zorneding, Fax: 08106/247362, E-Mail: karl-heinz(at)kh-neubauer.de) schriftlich unter Angabe von Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, vollständiger Adresse, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Funktion im Verein zu beantragen. Auf der Nachmeldung an den Spielleiter ist die Beantragung zu vermerken, ebenso sind Vorname, Name und Geburtsdatum anzugeben. Bei Nichtbeachtung dieser Meldevorschriften gilt der betreffende Spieler vorerst als nicht spielberechtigt für den meldenden Verein, welches ein 0:8-Ergebnis zur Folge hat! Bei ordnungsgemäßer Meldung ist der betreffende Spieler vorbehaltlich der Zustimmung der Passstelle sodann spielberechtigt. Um in diesem Zusammenhang auf etwaige Zweifel schon im Vorfeld einzugehen ist es unbedingt notwendig, dass die Mannschaftsführer bei Nachmeldungen von Spielern, die den Verein gewechselt haben, dafür Sorge tragen, dass die Spieler vom alten Verein abgemeldet wurden oder eine Freigabeerklärung vorliegt. Es ist von großer Wichtigkeit, sich auch davon zu überzeugen, dass die betreffenden Spieler in dieser Saison für den alten Verein noch keinen Wettkampf ausgetragen haben. Vergewissern Sie sich im Vorfeld beim alten Verein oder der Passstelle und verlassen Sie sich nicht nur auf die Aussage der betroffenen Spieler. (Turnierordnung 3.1.4ff und BSB-Mitgliederverwaltungs- und Spielgenehmigungsordnung)

2. Am Wettkampftag

2.1 Vorbereitung

Der Mannschaftsführer des Heimvereins ist für die ordnungsgemäße Durchführung des Wettkampfes verantwortlich. Insbesondere hat er für die Bereitstellung des Spiellokales und der Spielmaterialien Sorge zu tragen. (Turnierordnung 1.5.)

2.2. Durchführung

Zum Mannschaftskampf sind mitzubringen:

  • die eigene Mannschaftsaufstellung
  • FIDE Regeln und ggf. Turnierordnung
  • gegebenenfalls DWZ-Listen
  • vom Heimverein: eine Spielberichtskarte

 

2.3 Schiedsrichter während des Wettkampfes

Der Einsatz von Schiedsrichtern ist in Art. 3.0 der Turnierordnung des Schachbezirkes geregelt (siehe Auszug aus der Turnierordnung). Der Schiedsrichter kann einen oder mehrere Helfer benennen. Diese haben i.d.R. die gleichen Rechte und Pflichten wie der leitende Schiedsrichter. Zu den Schiedsrichteraufgaben gehört es, dafür zu sorgen, das die Schachregeln genau eingehalten werden, insbesondere die Zeitkontrolle durchzuführen (siehe weiter unten). Der Mannschaftsführer darf bei einem Remisangebot gefragt werden, ob es angenommen werden soll. Er darf auch gefragt werden, ob ein Remisangebot ausgesprochen werden soll. Der Mannschaftsführer darf auch Spieler seiner Mannschaft von sich aus dazu auffordern, ein Remisangebot zu machen. In all diesen Fällen muß sich der Mannschaftsführer aber darauf beschränken, einen kurzen Hinweis zu geben, der nicht als Partiekommentar oder als Stellungsanalyse ausgelegt werden kann. Ob letztlich ein Remisangebot ausgesprochen oder angenommen wird, entscheidet aber ausschließlich der Spieler und nicht der Mannschaftsführer. Die besonderen Befugnisse des Mannschaftsführers im Zusammenhang mit Remisangeboten können nicht ganz so einfach, formlos und unausgesprochen an Dritte delegiert werden. Zu jedem Zeitpunkt darf nur eine einzige, dem Gegner bekannte Person diese Befugnisse wahrnehmen. Die Zeitkontrolle ist vom Schiedsrichter vorzunehmen. In der Regel übernehmen dies Spieler mit beendeter Partie oder Vereinskollegen (siehe oben). In der Zeitnotphase sollte dieser bemüht sein mitzuschreiben, dies gilt vor allem dann, wenn beide Spieler in Zeitnot sind. Ist nur ein Spieler in Zeitnot, so muß dessen Gegner, der nicht in Zeitnot ist, auf jeden Fall die Züge vollständig und unverzüglich mitschreiben. Während der Schiedsrichter die Züge mitnotiert, darf keinem der beiden Spieler in irgendeiner Weise Auskunft über die Zahl der ausgeführten Züge gegeben werden. Die mitschreibende Person, darf sich erst nach dem Fallen des Blättchens vom Brett entfernen. Nach Beendigung der Zeitnotphase hat der Spieler auf jeden Fall sein Partieformular unverzüglich zu vervollständigen. Müssen beide Spieler ihre Aufzeichnungen ergänzen, so darf die Uhr neutralisiert werden (FIDE Art.8).
Apropos Uhr! Die Spieler dürfen die Uhr neutralisieren, um den Schiedsrichter zu rufen und um einen etwaigen Streitfall zu klären. (FIDE Art.6)Seit 1. Juli 1997 ist in den FIDE-Regeln ein Turnierareal definiert (Turniersaal, Toiletten, Raucherzone, Gastronomie etc.), welches nicht ohne Erlaubnis des Schiedsrichters verlassen werden darf, d.h. hier muss der gegnerische Mannschaftsführer informiert werden. Um Unklarheiten Vorzubeugen sollte der Heimmannschaftsführer vor dem Wettkampf das Turnierareal und den engeren Spielbereich definieren.Sollte es wider Erwarten während des Wettkampfes zu Streitfällen kommen, die nicht sofort geklärt werden können, so wird eine von beiden Parteien in der Regel einen Protest formulieren. Der Protest ist schriftlich an den zuständigen Turnierleiter (Peter Eberl, Adresse s.o.) zu richten und soll auf der Spielberichtskarte angekündigt werden. Beide Mannschaftsführer sollten sich um ein gemeinsames Protokoll zum Streitfall bemühen.

2.4 Nach dem Wettkampf

Nach Beendigung des Wettkampfes wird die Spielberichtskarte vollständig ausgefüllt. Neben den Namen und Ergebnissen sind auf jeden Fall die Meldenummern (= Brettfolgemeldung) - und nicht die Pass- oder Spielgenehmigungsnummern - auf der Spielberichtskarte anzugeben. Nachmeldungen sind wie unter Punkt 1 beschrieben zu vermerken. Ebenso sind kampflose Partien zu kennzeichnen oder beabsichtigte Proteste anzukündigen. Die Spielberichtskarte ist von beiden Mannschaftsführern UND ggf. auch vom Schiedsrichter zu kontrollieren und zu unterschreiben. Der Mannschaftsführer der Heimmannschaft sorgt dafür, dass die Spielberichtskarte bzw. Die Ergebnisse per Fax oder E-Mail sofort nach dem Wettkampf an den zuständigen Turnierleiter geschickt wird. Er kann dies selber machen oder eine zuverlässige Person beauftragen. Jede unpünktliche Spielberichtskarte verzögert die Ergebnismeldung und benachteiligt alle Vereine. Im Protestfalle ist unbedingt auch die Originalspielberichtskarte mit den Unterschriften der Mannschaftsführer einzuschicken.

3. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse

Auch wenn der Wettkampf schon vorbei ist, ist die Arbeit des Mannschaftsführers noch nicht ganz vorbei. Da auch die Turnierleitung Fehler machen kann, sollen die Mannschaftsführer die Ergebnismeldungen des Turnierleiters kontrollieren und Unstimmigkeiten sofort melden. Insbesondere ist auf die Korrektheit der Mannschaftsaufstellung und die Wiedergabe von kampflosen Partien zu achten.

Auszug aus der TURNIERORDNUNG

Sofern für einen Mannschaftskampf kein Schiedsrichter bestellt ist, benennen die Mannschaftsführer zu Beginn des Wettkampfes gemeinsam einen Schiedsrichter, der die Schiedsrichteraufgaben gemäß Artikel 13 der FIDE-Regeln wahrnimmt. Der Schiedsrichter soll mindestens Inhaber einer gültigen Turnierleiterlizenz sein. Er kann auch Teilnehmer der Heim- oder der Gastmannschaft sein. Können sich die Mannschaftsführer nicht auf einen Schiedsrichter einigen, erfolgt die Benennung des Schiedsrichters durch den Mannschaftsführer der Heimmannschaft, hierbei sind in jedem Falle Inhaber gültiger Schiedsrichterlizenzen zu bevorzugen. Der Schiedsrichter kann sich der Hilfe eines oder mehrerer Assistenten bedienen. Einsprüche gegen die Entscheidung des Schiedsrichters werden vom zuständigen Bezirksspielleiter entschiedenReklamiert ein Spieler in einem Mannschaftskampf, der nicht von einem von der Spielleitung bestellten Schiedsrichter geleitet wird, Remis nach Art. 10.2 der FIDE-Regeln, so ist Anhang D der FIDE-Regeln anzuwenden mit der Maßgabe, dass der Spielleiter die Entscheidung trifft.Die komplette Turnierordnung finden Sie hier.